Boho Haare – so stylst du den Look
Passend zum Monats-Thema Boho, möchte ich dir die dazu schönsten Frisuren nicht vorenthalten. Für jede Frisur ist der Haarschnitt die Grundvoraussetzung. Und siehe da, es gibt doch tatsächlich einen offiziellen Boho-Cut. Ich habe mir mal angesehen, ob das eine Trend-Masche ist, oder ob der Boho-Cut tatsächlich nachhaltig in deine Boho Stil-DNA passt.
Für den Fall, dass dir der Boho Style so gar nichts sagt, kann ich dir hier vielleicht was Neues erzählen. Aber wenn Boho ganz dein Stilthema ist, solltest du, wenn du es noch nicht hast, dir spätestens jetzt eine lange Walle-Mähne wachsen lassen.
Allerdings wird das Haar nicht auf einer Länge getragen, sondern unbändig, hier und da kürzer. Daraus ergibt sich ein verwegener Stufenschnitt mit ausgefransten Längen. Was sehr unordentlich klingt, ist es auch. Doch stilistisch so gewollt und äußerst passend für Boho-Frauen mit ihrer freigeistig, lockeren Erscheinung.
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Wer trägt den Boho-Cut am besten?
Das wichtigste vorweg: deine Stil-DNA enthält das Boho-Gen. Ist diese Voraussetzung gegeben, dann brauchst du wahrscheinlich nur noch in der Früh aus dem Bett zu steigen und bist bereits perfekt gestylt. Für den Fall, dass du noch ein wenig nachbessern möchtest, kommen hier ein paar grundlegende Tipps.

GESICHTSFORM:
Stufen sind grundsätzlich für alle Gesichtsformen vorteilhaft. Die langen bis sehr langen Haare wirken sehr weiblich und strecken die Kopfform optisch in die Länge. Jemand der bereits ein eher längliches Gesicht hat, kann sich als Gegenpol einen Pony schneiden lassen (siehe unten).
HAARSTRUKTUR
Haare mit dicker Struktur können sehr gut ausgedünnt werden. Dadurch bekommen sie diesen typisch fransigen Touch. Hier dürfen es auch gerne mehr und extremere Stufen sein.
Haare mit einer feineren Struktur haben den Vorteil, dass durch die Abstufung Volumen erzeugt wird. Für den fransigen Look, braucht es im Gegensatz zu den dickeren Haaren, keine Ausdünnung. Deshalb Stufen ja, aber weniger extrem und dafür eine klarere Schnittform.
Wichtig für alle Haarstrukturen, die Haare in Gesichtsnähe sollten kürzer gehalten werden, sodass sie das Gesicht schmeichelnd umrahmen oder sich bei zusammengebundenen Haaren locker lösen.
PONY:
Ich bin ja ein wenig neidisch auf Frauen, die Pony gut tragen können, ich finde Pony einfach klasse. Diesen stylt man bei der Boho-Version optisch sehr vernachlässigt. Damit meine ich, er darf fransig, wild und überlang sein. Ein Frisör bezeichnete diese Länge liebevoll als den „Schisser-Pony“, weil es ja bei dieser Länge auch eine Stufe sein könnte. Sieht immer ein wenig aus, als wäre der Frisörbesuch bereits überfällig.
Auch bei der Variante, Haare waschen bereits überfällig, funktioniert der Pony strähnig und fransig sehr gut. Unfrisiert, lückenhaft und fransig – perfekt undone heißt das Pony-Styling. Deshalb am besten die Rundbürste in der Schublade lassen und einfach mit den Fingern ein wenig durchfahren – fertig.

HAAR-EIGENSCHAFTEN
Zum Boho-Stil gehören Naturwellen, wie das Amen im Gebet. Wenn du von Natur aus keine Wellen/ Locken hast, sondern eher Richtung schnittlauchgerade tendierst, ist es sehr fraglich ob du tatsächlich ein Boho-Typ bist. Boho ohne Welle, is nicht. Und jetzt kommt der Traum aller Haarbesitzerinnen, du brauchst dir keine Locken zu MACHEN. Genau das sieht eigentlich furchtbar aus. Ein GEMACHTER Look sieht bei Boho immer sehr eingesperrt und angestrengt aus. Je fransiger, wilder, mit Tendenz zu leicht ungepflegt, sieht es richtig fantastisch cool aus. Deshalb bitte keinen Lockenstab, keine Rundbürste und kein Glätteisen.
Für viele ist das jetzt die erlösendste Erkenntnis. Denn als Boho-Frau hast du bisher immer versucht auch so schön glänzend und perfekt geformtes Haar zu bekommen und wahrscheinlich bist du an deiner störrischen, widerspenstigen Mähne immer gescheitert. So recht wollte sie sich nie mit Stylinggel und Hitzeeisen bezwingen lassen. Du darfst jetzt aufatmen. Deine strähnig, wild und unförmig gelockte, störrische Haarpracht passt perfekt zu dir und sie darf jetzt endlich wild und frei, so wie du es bist, sich auf deinem Kopf ausbreiten.
FARBE
Hier hast du zwei Möglichkeiten. Natur-Pur oder extrem Balayage. Das Problem mit gefärbten Haaren könnte deine bereits wilde Haareigenstruktur sein. Ich kenne das an meinen eigenen Haaren (ich selbst habe Boho-Haare), so dass vor allem das Aufhellen ein richtig großes Problem ist. Egal wieviel Pflege und wiedergutmachende Worte man für seine Mähne aufwendet, nichts hilft. Einmal den Chemiecocktail drauf, sind sie für immer beleidigt. Sollte das bei dir anders sein, dann herzlichen Glückwunsch, du bist ein super Balayage Kandidat.
Balayage ist die schlampige Schwester der traditionellen Highlights oder Strähnchen. Ganz wild und ohne Folie wird hier Freihand gearbeitet. Der extreme „Haaransatz“ ist damit gewollt und keine „ich habe vergessen nachzufärben“ Panne. Das Ergebnis sollte nach Sommer, Sonne, Festival aussehen, so als hätte die Sonne deine Haare geküsst und ihnen einen goldigen Schimmer verpasst. Die Balayage-Technik wird dabei von den Haarwurzeln bis zur Spitze hin aufgetragen. Der Fokus liegt dabei im unteren Bereich, der deutlich aufgehellt wird. Circa zwei bis drei Nuancen heller als dein Naturton sollte die Coloration ausfallen. Wichtig dabei, dass der Übergang fein fließend und sehr natürlich wirkt.
Ansonsten darf es auch hier ganz unperfekt und wild zugehen und du kannst deine Haare einfach so lassen, wie sie sind. Natur-Pur eben.
PFLEGE
Egal welches Haar man am Scheitel trägt, Pflege gehört immer dazu. Auch, wenn es bei dir wahrscheinlich eher nie nach gepflegtem Haar aussehen wird. Am anfälligsten sind bei diesem Schnitt die Haarspitzen. Sie fransen leicht aus und Spliss breitet sich aus. Um hier entgegenzuwirken brauchen deine Spitzen am besten täglich eine ölige Pflege. Aber bitte nur auf die Spitzen auftragen. Im besten Fall begünstigt das Öl noch den strähnigen Effekt. Arganöl oder spezielle Haaröle bieten sich am besten an. Trotz undone darf auch der regelmäßige Frisörbesuch nicht fehlen. Alle paar Monate die Spitzen schneiden lassen bzw. am besten gleich einen Splissschnitt ordern. Kann man übrigens mit Geduld und Zeit auch ganz einfach selbst machen.

Einfache Frisuren – Fertig in 5 Minuten
Deine neue Errungenschaft nennt sich ab nun: Salzspray. Das ist das einzige Haartool das Platz in deinem Badezimmerschrank finden sollte, den Rest kannst du rausschmeißen. Außer ein Lockengel, das kannst du auch noch behalten.
Salzsprays bringen Halt, Festigkeit und Volumen in dein Haar. Das Ergebnis ist dann ein sehr matter und natürlicher Look.
- Am besten wendest du das Produkt bei feuchtem oder handtuchtrockenem Haar an.
- Einfach ein paar Spritzer in die Hand geben und in den Längen verteilen, dabei aber nicht an den Haaransatz kommen.
- Dann knetest du die Flüssigkeit in deine Haare ein oder zwirbelst einzelne Strähnen zu Locken.
- An warmen Tagen kannst du deine Haare dann lufttrocknen lassen, ansonsten mit dem Diffusor-Aufsatz trocken föhnen.
Achtung: übertreibe es nicht mit dem Salzspray. Zu viel davon lässt deine Haare fettig erscheinen und auf Dauer trocknet es die Haare aus und macht sie hart. Gekaufte Produkte enthalten wegen der Gefahr das Haar zu sehr auszutrocknen tatsächlich oftmals gar kein Meersalz sondern stattdessen Bittersalze, die pflegend wirken. Außerdem meide so gut es geht Hitze und lass die Haare an der Luft trocknen bzw. föhne sie auf niedrigster Temperatur-Stufe.
Zusätzlich gehören Accessoires als Must-Have in dein Haar. Lese hier mehr darüber.
Damit ist deine Grundfrisur im Handumdrehen fertig. Vor allem die wild, offen getragenen Haare passen immer. Falls du Lust auf Abwechslung hast, zeige ich dir hier noch zwei Frisurenbeispiele. Viel Spaß beim Nachstylen und Freude mit deiner neuen Boho-Mähne.
Schönste Grüße
Deine Julia
Boho-Frisur Teil 1

Boho-Frisur Teil 2

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