Das kleine 1×1 der Brautkleider
Es ist der schönste Tag in deinem Leben. Angeblich. Es ist DER unvergesslichste Moment deines Lebens. Angeblich. Dieser Tag wird alles verändern. Angeblich. An diesem Tag wird alles perfekt sein. Angeblich. Du hast unglaublich viel Arbeit zu erledigen. Sehr wahrscheinlich. Es kostet dich eine Stange Geld. Sehr wahrscheinlich. Es ist eine nervenaufreibende Zeit. Sehr wahrscheinlich. Du glaubst es müsste alles perfekt sein. Sehr wahrscheinlich.
Ich spreche hier vom Hochzeitstag. Braut und Bräutigam geben sich das Ja-Wort. Und alles ist wie das Ende einer Hollywood Liebeskomödie. Die Braut hat DAS schönste Brautkleid ever an. Dem perfekten Bräutigam kullert vor Rührseligkeit eine Träne über die Wange. Die Braut schreitet auf einer saftig grünen Wiese ihrem Zukünftigen unter der weißen, mit Blumenranken verzierten und mit Seidentüchern umwickelten Hochzeitskuppel entgegen. Die Blicke der Gäste sind gebannt auf die Braut gerichtet. Das Mini-Orchester spielt düüüüm düüm düm-düm, düüüüm düüm düm-düm und die süßen Blumenmädchen streuen Blütenblätter auf den Boden. Das Wetter ist perfekt. Die Gäste sind zahlreich erschienen und haben es sich auf den weißen Klappstühlen bequem gemacht, während einige von ihnen Fotos bis zum Abwinken knipsen, die Frauen lautlos in ihre Taschentücher schnäuzen und die restlichen Mini-Seifenblasen in die Luft zaubern.
Jedesmal wieder frage ich mich „Wer will denn nur so eine Hochzeit feiern?“ Und ja, ich kenne sie zufällig ganz persönlich. Meine liebste Freundin hatte schon seit sie ein kleines Mädchen war, von einer Traumhochzeit geträumt: dem perfekten Tag und sie weiß ganz genau, WIE perfekt er zu sein hat. Und dabei spielt eine ganz spezielle Sache die Hauptrolle. Das Brautkleid!
Alles klar. Wenn es der perfekte Tag ist, braucht es natürlich auch das perfekte Brautkleid. Aber hier hört der Spaß dann meistens auch schon wieder auf. Denn was ist denn bitteschön das PERFEKTE Brautkleid? Die meisten starten hier einen Blindflug oder googeln erstmal: „was ist das perfekte Brautkleid“. Oder als Alternative lassen sie sich von der Verkäuferin beraten, die natürlich überhaupt nicht versucht, das teuerste Stück loszuwerden, sondern bloß ihre Kundin glücklich sehen will, auch wenn das heißt, dass sie sich durch hunderte weiße Tüllberge durchprobieren muss, die alle irgendwie gleich weiß aussehen.
Und das war ja erst der Anfang. Mit Schleier, ohne Schleier, ein Jäckchen dazu, oder ein Tuch, wie wäre es mit einem kleinen Täschchen, Ohrringe lang oder kurz, mit Kette oder Blumen im Haar, welche Frisur dazu und Hilfe, welche Schuhe, offene oder geschlossene und Make-up braucht es ja auch noch. Und dann der Hochzeits-Todesstoß: Braucht es für die standesamtliche Trauung ein anderes Brautkleid und brauche ich auf der anschließenden Hochzeitsfeier noch ein zusätzliches Outfit?
Wenn es dir an dieser Stelle gleich geht wie mir, würde ich dir folgenden Plan empfehlen, welchen ich für meine Hochzeit vorsehe: schlichtes weißes Strandkleid von H&M, mit Mr. Right den Flieger nach Seychellen besteigen, sich den Koch und die Masseurin als Trauzeugen schnappen und den Insel-Schamanen als Pfarrer anheuern. Finde ich irgendwie entspannter, aber so hat jeder seine Träume. Und ich schwöre dir, würde ich das einer Frau mit dem Romantik-Gen sagen, die würde ohnmächtig hinten über kippen. Und für all jene, die tatsächlich “das perfekte Kleid für SICH” wünschen, habe ich mir Gedanken gemacht, worauf es wirklich ankommt.
Das kleine 1×1 der Brautkleider, um schnell und entspannt, mit einem Minimum an Anproben, das passendste Kleid zu finden. Anhand der scheiss auf schön Stil-DNA-Formel zeige ich dir, wie du die richtige Entscheidung triffst.
1. Farbe
Erwartungsgemäß würdest du jetzt wahrscheinlich „weiß“ sagen. Bei meiner Recherche bin ich auf mindestens 72 verschiedene Weiß-Töne gestoßen. Und natürlich will auch nicht jede Braut in Weiß heiraten. Doch bei der traditionellen Hochzeit braucht es unbedingt ein weißes Brautkleid. Im 16. Jahrhundert hatte die Influencerin Maria de Medici mit einem weißen Brautkleid diesen Trend ausgelöst. Seither symbolisiert das weiße Kleid Jungfräulichkeit, Unschuld, Reinheit und Unsterblichkeit. Am Rande sei erwähnt, dass es lange Zeit nur den Adeligen vorbehalten war in Weiß zu heiraten. Die bürgerliche Frau hatte aus praktischen Gründen das schwarze Sonntagskleid an. Und in manch anderen Kulturkreisen symbolisiert Weiß, die Farbe der Trauer und der Toten.
Doch welchen Weiß-Ton solltest du jetzt auswählen?
Weiß ist eine recht schwierige Farbe und so richtig gut, steht sie all-over den wenigsten. Woran liegt das? In meiner Theorie spiegeln sich die äußeren Erscheinungsmerkmale eines Menschen in der Kleidung wider. Wenn wir uns jetzt anschauen, welche Eigenfarben bei einem Menschen in relativ großer Fläche vorhanden sind, dann sind das die Hautfarbe und die der Haare. Beides kann einen sehr hellen und weißen Charakter haben, aber eben nur bei den wenigsten. Also, wenn du ein Schneewittchen-Typ (mit heller Haut und schwarzen Haaren) oder ein Elfen-Typ (mit heller Haut und weißblonden Haaren) bist und eine extrem weiße Porzellan-Haut hast oder, wenn du bereits sagen wir 80 Jahre alt bist und komplett weiße Haare hast, dann hast du mit Weiß kein Problem. Bei allen anderen kann Weiß in kleiner Dosierung dann und wann schon sehr gut funktionieren. Z.B. wenn das Augenweiß sehr klar ist, die Zähne extrem weiß sind oder einige graue Haare oder sehr sehr helle Haare vorhanden sind.
Und je nachdem, ob du beim Farbtyp zu den intensiven oder den zarten gehörst, kannst du zu einem Reinweiß oder leicht gebrochenem Eierschalenweiß greifen. Auch bei der Farbtemperatur entscheidet sich, ob dir kühlere Farben (intensives, klares Reinweiß) oder ein eher wärmeres Weiß (elfenbeinfarbenes Weiß) besser stehen. Weiß ist also wirklich nicht gleich weiß und der richtig gewählte Ton lässt deine Augen leuchten, sowie dich frisch und die Haut klar aussehen.

2. Stoffe
Hier kommt es auf deinen Stiltyp an. Denn ein Stoff oder Muster, das nicht deiner Stil-DNA entspricht, wirkt dann meist verkleidet. Leider sehe ich sehr oft, dass Frauen an ihrem besonderen Tag auch etwas ganz extravagant Außergewöhnliches wählen, was sie im „normalen“ Leben aber nie, nie niemals anziehen würden. Und da einem dieser Tag einerseits viel abverlangt und man andererseits ja auch Jahre später noch die Fotos herzeigen möchte, ist es wenig ratsam hier eine Facette auszuleben, die man gar nicht in sich trägt. Also, wenn du eine eher natürliche, zurückhaltende Frau bist, wirst du mit einem pompösen Kleid mit Reifrock wahrscheinlich ziemlich erschlagen wirken. Wenn du ein romantisches Prinzessinnen-Gen in dir trägst, dann wirst du mit einem dezenten und schlichten Etuikleid eher enttäuscht sein. Aber auch die Jahreszeit und der Veranstaltungsort spielen bei der Wahl des richtigen Stoffes eine entscheidende Rolle. Hier findest du alle Stoffe, die es für Brautkleider gibt: Der Grundstoff wird meist aus Satin, Seide oder Polyester gefertigt. Jeder Stoff hat natürlich seine Vor- und Nachteile. Lass uns im Detail anschauen, was für dich passend ist.



Polyester
Polyester ist eine Kunstfaser. Brautkleider aus Polyester sind extrem pflegeleicht, knittern kaum und sind meist sehr preiswert. Da man bei einer Hochzeit schon mal in Wallung gerät, könnte dieses Material für Schwierigkeiten sorgen. Es nimmt keinen Schweiß auf und heizt den Körper, vor allem im Sommer, ziemlich auf. Nebenbei, da der Stoff recht schwer ist, kann es bei mieser Verarbeitung sehr billig aussehen.
- Für wen ideal: rockige und sportliche Stilthemen
Seide
Der Stoff fühlt sich angenehm auf der Haut an und schmeichelt der Figur. Das Material hat einen kühlenden Effekt im Sommer und einen wärmenden im Winter, weshalb er zu jeder Jahreszeit gut einsetzbar ist. Ein weiterer Pluspunkt ist der sehr schöne hochwertige Glanz. Seide hat natürlich ihren Preis und ist zudem sehr empfindlich. Nicht nur bei der Aufbewahrung sondern auch beim Tragen. Je nach Verarbeitung kann der Stoff mehr oder weniger knitteranfällig ausfallen und der größte Minuspunkt: Wasserflecken hinterlassen meist einen unschönen Rand.
- Für wen ideal: elegante, edle, klassisch-sinnliche Stilthemen
Satin
Ein sehr beliebter Stoff, weil er schön fällt und völlig knitterfrei ist. Der Stoff kann aus verschiedenen Materialien, wie den natürlichen – Viskose, Baumwolle und Seide oder synthetischen – Polyester und Acetat hergestellt werden. Er fühlt sich weich und glatt an und glänzt nebenbei sehr schön, vorausgesetzt er ist gut verarbeitet. Vor allem sehr beliebt bei sehr fließenden Schnitten und auch für kurvige Bräute ideal. Eine Seide-Viskose Mischung ist durch den kühlenden Effekt auf der Haut ideal für Frühling- oder Sommerhochzeiten. Außerdem nimmt der Stoff Feuchtigkeit gut auf. Ein reiner Seiden-Satin hingegen hält warm und eignet sich sehr für die Winterhochzeit. Einziger Nachteil: Beschwert meist den Geldbeutel.
- Für wen ideal: romantisch sinnliche Stilthemen
STOFFE FÜR DEN HERBST/ WINTER


Softshelljersey
Dieser Stoff hat eine leicht aufgeraut Rückseite, weshalb er sich dort sehr warm, weich und kuschelig anfühlt. Auf der anderen Seite hat er eine sehr glatte Oberfläche. Durch den hohen Stretchanteil ist das Kleid äußerst bequem. Der Stoff ist sehr pflegeleicht, knittert nicht und ist atmungsaktiv. Pur wirkt der Stoff meist eher billig. Was für den Winter wieder optimal ist, da er recht schwer ist und dadurch aber auch gut wärmt.
- Für wen ideal: sportliche Typen
Samt
Der blickdichte Stoff ist sehr dehnbar und hat einen zarten Schimmer. Er kann aus sehr hochwertigen Materialien wie Wolle, Seide, Viskose, Baumwolle, Leinen hergestellt werden oder aus synthetischen Fasern. Samt fühlt sich unglaublich weich auf der Haut an und schmiegt sich dem Körper an. Samtglanz hat einen sehr tiefen, mystischen und edlen Glanz. Aufgrund der extrem wärmenden Eigenschaft nur für kalte Tage geeignet. Samt sieht bei den meisten Menschen sehr muffig und eingestaubt aus. Außerdem wirkt weißer Samt eher billig. Dazu kommt noch, dass Samt optisch aufträgt und besonderer Pflege bedarf.
- Für wen ideal: opulente, majestätische, antike, elegante Stilthemen
STOFFE FÜR DEN FRÜHLING/ SOMMER


Crêpe
Der Stoff ist leicht, atmungsaktiv und griffig. Außerdem ist er total unkompliziert und wirkt sehr schlicht. Auch ein kleiner Figurschmeichler, da er den Körper fließend umhüllt. Ideal für Sommerhochzeiten aufgrund des leichten und kühlenden Stoffes.
- Für wen ideal: klassische und sinnliche Stilthemen
Leinen
Der Ideale Stoff, wenn es darum geht, das Kleid später für den Alltag umzugestalten, denn der Stoff lässt sich extrem gut färben. Ein sehr robuster und unempfindlicher Stoff, der sich ideal für sommerliche Hochzeiten eignet. Meist knittert er sehr leicht, was für den Stiltyp, für den Leinen passt aber kein Nachteil, sondern noch von Vorteil ist. Wasserflecken werden hier nur bei farbigen Stoffen zum Problem, auf weiß sieht man sie meist nicht.
- Für wen ideal: natürliche und unbändige Stilthemen
MUSTER



Muster als Printform findet man auf Brautkleidern natürlich vergeblich. Stattdessen werden meist in aufwändiger Stickarbeit Ranken, Blüten, Blumen und rund geschwungene Formen aufgebracht. Auch mit Perlen und Pailletten werden Verzierungen aufgestickt. Als weitere Variante findet sich sehr oft Spitze in den unterschiedlichsten Formen auf den Kleidern. Wer es gerne glitzernd mag, der wird kleine Strasssteine oder sogar Swarovski-Steine auswählen. Auch der Stoff selbst kann bereits reliefartige Muster imprägniert haben. In dieser Rubrik möchte ich auch noch alle netzartigen Stoffe mit hineinnehmen. Sie ergeben in erster Linie zwar kein Muster, dienen aber der zum Teil üppigen Dekoration. Diese Stoffe und Muster werden schichtweise über das Grundkleid drapiert, es wird entweder das ganze Kleid oder auch nur ein kleiner Teil des Kleides damit verziert.
Jacquard oder auch Damast
Mit einer speziellen Webtechnik werden große und oft komplizierte Muster hergestellt. Das Gewebe selbst kann aus Seide, Baumwolle oder synthetischen Stoffen bestehen. Am Ende ergibt sich ein eintöniges oder mehrfarbiges reliefartiges Gesamtbild.
Brokat
Die kleine Schwester von Jacquard. Die Oberfläche des Stoffes ist mit Metallfäden in Gold und Silber durchwebt. Als Gesamtbild ergibt das überaus glamouröse reliefartige Stickereien in Form von Ranken oder Ornamenten. Durch das dichte Gewebe ist der edle Stoff sehr schwer. Für den royalen Look eignet er sich, der zwar kostenintensiv und nicht gerade pflegeleicht ist, ideal um einen eleganten Auftritt zu garantieren.
- Für wen ideal: majestätische Stilthemen, Königin, Prinzessin, Piratin, weiblich opulente Themen, historische Stilthemen
Spitze
Aus einer Mischung von Seide, Baumwolle, Leinen, Metallfäden werden edle detailreiche Muster in floraler oder geometrischer Form hergestellt. Spitze dient der Verzierung und wird auf Seiden-, oder Taftstoffen aufgebracht. Auch hier kann das gesamte Kleid mit Spitze überzogen sein, oder nur kleine Teile, wie die Arme oder der Saum. Sehr schick ist vor allem auch die sogenannte Tattoo-Spitze. Vor allem am Oberkörper, sowie an den Trägern und am Rücken, wird sehr feine Spitze mit einem hautfarbenen leichten Tüll kombiniert und verdeckt so neckisch, was man nicht sehen soll. So wirkt es, als wären Blüten und Blätter auf die Haut gezeichnet worden.
- Für wen ideal: Vintage-Stilthemen, Romantische-Frau, Prinzessin-Frau, Tango-Frau
NETZARTIGE STOFFE





Organza
Wer es luftig bewegt mag, der braucht das dünne, transparente und doch feste und steife Gewebe, welches allerdings schnell knittert. Gefertigt wird Organza aus Seide, Viskose, Polyester oder Baumwolle. Es ist ideal dafür geeignet dem Kleid Volumen zu verleihen, ohne es wuchtig wirken zu lassen. Je nach Lichteinfall schimmert es auch zart.
Taft
Und die Frisur hält! Hier ist ein anderer Taft gemeint, aber irgendwie trifft es zumindest auch auf den guten Halt des Kleides zu. Es ist zwar ein sehr glattes, mattes bis leicht schimmerndes, leichtes Gewebe mit feiner Oberfläche, aber dennoch durch den dicht gewebten Stoff etwas steifer, so dass es eine ideale Grundlage für Stickereien ist. Meist aus Polyester eignet es sich als Futter oder auch Obermaterial für Raffungen. Leider knittert der Stoff schnell und raschelt bei Bewegung.
Chiffon
leichtes, durchsichtiges, feines, zartes, mattes weiches Gewebe aus Seide, Baumwolle, Viskose oder Kunstfasern hergestellt und hat durchaus ein wenig Eigenstand. In mehreren Lagen wird er meist über den Rock des Kleides drapiert und wirkt besonders für den romantischen Stiltyp schön weich fließend. Bei dezenteren Brautkleidern wird das Material als oberste Stoffschicht verwendet. Wer es noch verspielter mag, wählt feine, transparente Ärmel, welche die Schultern leicht umhüllen.
- Für wen ideal: Boho- Frau , Romantische-Frau, Elfen-Frau, Elben-Frau, Nixe-Frau, Glam-Rocker-Frau
Tüll
Tüll hat eine netzartige Struktur in Mesh-Optik. Der transparente Stoff ist sehr steif und eignet sich, um mehrere Lagen am Kleid bzw. Rock aufzubauen und somit für ein üppiges Volumen sorgt. Tüll ist im Vergleich zu Organza fester und hat eine gröbere Struktur, ist aber genauso leicht. Dadurch wirkt das Kleid, trotz der vielen Schichten leicht und luftdurchlässig. Ein super Material, um dieses mit Stickereien zu verzieren und wird auch gern für den Brautschleier verwendet.
- Für wen ideal: Prinzessin, Feen, Elbe, Ballerina
Schleierstoff (Voile)
Eine hauchdünne, zarte und luftdurchlässige Stoffart, die meist aus Baumwolle hergestellt wird. Der feine, leichte, halbtransparente Stoff eignet sich ideal für Sommerhochzeiten und für zart erscheinende Brautkleider.
WEITERE STOFF-NAMEN
- Mikado: glänzender, dicker Stoff aus Seide
- Shantung Seide: grobe unregelmäßige Oberfläche aus Wildseide
- Piqué: fester, rauer Stoff mit feinem netzartigen Muster
- Otomán: grober und fester Stoff mit leichter Schraffur
- Georgette: durchscheinend, schleierhaftes Gewebe
- Guipure: Stickerei die einer Spitze ähnelt
- Batist: leichter, dichtmaschiger Stoff aus sehr feinen Fasern

3. Figur/Schnitt
Die Schnittform des Kleides ist das nächste stilistische Werkzeug, wie du deinen Stiltyp zur Geltung bringen kannst. Hier wird aber meist eines völlig überschätzt: die allgemein geltenden Figurtypen. Auf der Suche nach dem perfekten Brautkleid wirst du früher oder später über den Figurtyp X,Y, A, O, I, H stolpern. Das ist leider eine sehr oberflächliche Art der Einteilung und hat oftmals gar nichts mit deinem Stiltyp zu tun. Damit meine ich, dass es manchmal sogar gut ist z.B. eine Y-Figur nicht auszugleichen, sondern sie sogar noch zu verstärken. Im allgemeinen wird nämlich immer die begehrte X-Figur angestrebt und alle anderen Figurformen müssen sich ihr unterwerfen. Was natürlich vollkommener Quatsch ist. Natürlich gibt es aber so den ein oder anderen heißen Tipp, wie du manche nicht ganz so beliebte Körperteile optisch schön in das Gesamtbild integrieren kannst. Und genau die wollen wir hier anschauen. Zusätzlich zeig ich dir, was „man so für welche Figurform empfiehlt“, rate dir aber, daran nicht allzuviele Gedanken zu verschwenden.
Ausgeprägte Schultern
Wenn deine Schultern breiter sind als deine Hüfte, dann hast du eine Y-Figur. Breite Schultern sind ein Zeichen von Kraft und Stärke. Wenn das zu deinem Stilthema passt, ist es natürlich schön, wenn du diese Stärke auch zeigst und noch mehr betonst, als sie zu kaschieren. Das heißt, würdest du deine Schultern mit einem sehr weichen, labbrigen Stoff umhüllen, sähe das sehr komisch aus und die Energie fließt davon. Kommen hier kräftigere Materialien zum Einsatz widerspiegelt das deine Stärke. Willst du hingegen von den Schultern ein wenig ablenken, dann achtest du auf folgendes: Durch Träger die Schulterpartie optisch unterteilen. Die Träger sollten hier nicht zu dünn sein. Alternativ gehen natürlich auch ¾ oder lange Ärmel. Bei einem breiten Kreuz kannst du die Träger schön über den Rücken (kreuzweise) laufen lassen. Außerdem sorgt ein voluminöserer Rock auch für einen optischen Ausgleich für die Schulterpartie. Keine trägerlosen Kleider oder dünnen Spaghettiträger.
Schmale Schultern
Mit schmalen Schultern oder einem im Verhältnis zum Unterkörper zierlicherem Oberkörper ziehst du am besten die Blicke auf deinen Oberkörper. Schön, wenn sich dann dort üppige Verzierungen und eine Halskette wiederfinden. Auch Carmenärmel oder Schulterpolster geben optisch ein Mehrgewicht dazu. Nur nicht übertreiben und immer auf den Stiltyp abstimmen, sonst kann es schnell zu überladen wirken.
Kräftige Oberarme
Am wohlsten wirst du dich mit Ärmeln fühlen. Das können kurze Carmen-Ärmelchen sein oder lange transparente Ärmel. Dazu wählt ihr einen fließenderen Stoff, der sanft über deine Haut fällt und deiner Armsilhouette dennoch genügend Halt gibt. Alternativ hast du die Wahl zwischen einem Bolerojäckchen und einer Stola. Vermeide außerdem zierliche Träger.
Großer Busen
Das A-und-O bei einem großen Busen: der BH muss sitzen. Ein Kleid mit einer integrierten Korsage, kann dir dabei helfen, dass alles gut an seinen Platz sitzt. Allerdings soll es dich natürlich nicht einengen. Für den Fall, dass es zu deinem Stilthema passt, ist es sehr schön, wenn du deine weiblichen Rundungen zeigst. Dafür wählst du am besten einen V- einen tiefen Rund- oder einen Herzausschnitt. Für den Fall, dass weniger mehr ist, hast du folgende Möglichkeiten:
- keine catchy Verzierungen direkt am Busen, wie: Spitze, Glitzer, Strasssteine
- kein zusätzliches Volumen direkt am Oberteil: Raffungen, Wickelelemente, Schleifen
- keine schmalen oder trägerlosen Kleider
- keine Kleider im Empirestil
- Ärmel oberhalb oder unterhalb der Brust enden lassen
- für Ablenkung sorgen und dafür große Ohrringe oder aufwändige Frisuren einsetzen
Kleiner Busen
Schwierig wird es, wenn du ein Korsagen-Kleid tragen möchtest, denn meist wird dieses zu wenig ausgefüllt. Natürlich kann man mit Push-up und Silikoneinlagen schummeln, aber davon würde ich dir abraten. Ich schätze in diesem Fall passt dieser Kleidertyp eh nicht zu dir und mit der Schummelei fühlst du dich wahrscheinlich nicht gerade wohl in deiner Haut. Wähle doch am besten eine Alternative:
- wie wäre es stattdessen mit einer Tattoo-Spitze?
- auch schön sind hochgeschlossene Kleider mit einem tiefen und raffinierten Rückenausschnitt
- auch Empire- oder Prinzess-Kleider sind sehr schön
- bei den Ausschnitten kannst du dich im Grunde austoben, allerdings solltest du dich besser an deinem Stiltyp orientieren
Üppige Mitte
Wenn du nicht gerade das Meerjungfrauen-Modell wählst, hast du schon mal nicht viel falsch gemacht. Ansonsten auf allzu viel Volumen verzichten und nicht zu enge Kleider wählen. Achte auch darauf, dass Verzierungen im Bauchbereich dezent oder gar nicht vorhanden sind. Weitere Tipps: wähle festere Stoffe, die deiner Kontur halt geben und an den richtigen Stellen eine Wickeloptik zaubert den Bauch wie weg.
Breite Hüften und kräftige Oberschenkel
Am besten lenkst du die Blicke auf deine Schokoseiten. Dazu gehört wahrscheinlich deine schöne Taille. Die kannst du mit einem besonderen Taillengürtel betonen. Der Rock des Kleides darf dann sehr umspielend sein. Achte auch auf eine Längsbetonung in der gesamten Linienführung, wie auch beim Ausschnitt. Ideal auch das Empire Kleid.
Große Bräute
Wenn du eine große Braut bist, dann kann dir optisch eine Querteilung dabei helfen, deine Silhouette zu verkleinern. Das machst du am besten mit einem Zweiteiler. Mit einer schlanken Figur könntest du auch ein Meerjungfrauen-Kleid anprobieren. Bei den Schuhen kannst du zudem noch ein paar Zentimeter einsparen und hast den Vorteil, völlig bequeme Absätze zu wählen.
Kleine Bräute
Kleinere Frauen können sich überlegen, ob sie vielleicht zu kürzeren Kleidern greifen wollen. Natürlich gewinnt das Bein mit hohen Absätzen zusätzlich an Länge. Auch beim Volumen nicht zu sehr übertreiben, sonst wirkt das erschlagend. Besser auf trägerlose Kleider und Zweiteiler verzichten.
An dieser Stelle noch eine kleine Anmerkung für Schwangere-Bräute
Bis zum 4. Monat wählst du das Kleid aus, das am besten zu deiner Figur und natürlich zu deinem Stiltyp passt. Danach musst du wahrscheinlich deinen Bauch ein wenig mehr mit einplanen. Empfehlenswert ist ein Brautkleid mit weichen und fließenden Stoffen, wie z.B. ein Empire Kleid oder einen A-förmigen Schnitt. Alternativ gibt es auch Wickelkleider als Brautkleid. Überleg dir auch, ob das Kleid kurz sein sollte und die Schuhe flach, so verringerst du die Stolpergefahr und kannst dich besser bewegen. Träger sind auch von Vorteil, da sie deinen etwas üppigeren Busen besser stützen. Auch für drunter steht Bequemlichkeit an erster Stelle. Angenehme Unterwäsche und eventuell sogar Stützstrümpfe sind eine Option. Änderungen am Kleid, solltest du kurz vor dem Hochzeitstermin vornehmen.
4. Details

MAKE-UP
Wie immer gilt, alles was zu deinem Stiltyp passt, ist erlaubt und als zusätzliche Faustregel, mach nie mehr drauf, als du sonst drauf machen würdest. Ich weiß nicht warum, aber viele Frauen fallen an diesem besonderen Tag schon mal zu tief ins Farbtöpfchen. Das Ergebnis sieht meist gespenstisch aus. In diesem kurzen Video zeige ich dir 6 einfache Schritte, wie du ganz einfach selbst ein elegant zurückhaltendes Make-up erschaffst, das mit den richtigen Produkten bestimmt den ganzen Tag hält. Und ein weiterer, nicht unwesentlicher Vorteil: dein Bräutigam erkennt dich, wenn du vor ihm am Altar stehst.
- Eine optimale Grundierung ist Voraussetzung. Damit am besten schon am Vortag anfangen und die Haut gut hydrieren.
- Bei der Foundation hast du 3 tolle Möglichkeiten: Wasserfestes Make-up, Longlasting HD – Make-up und Airbrush Make-up (am besten von Temptu)
- Concealer und anschließend Puder sind ein Muss
- Augen Make-up: mit Ausnahme von Brillenträgerinnen, am besten zu helleren Tönen greifen. Am liebsten Töne in Rosa, Rosé, Vanille, Altrosa, zartes Violett, Champagner, kühles Braun. Hier keinen Glitzer verwenden, sondern mit matten Produkten arbeiten. Gerne in der Bananen-Technik mit zwei Farben (vorne heller, hinten dunkler) dem Auge mehr Kontur verleihen. Eyeliner entweder ganz dezent in schwarz oder sonst auch gerne in gold, silber, dunkelblau. Mit dem Kajal kannst du die Wasserlinie (unten innen im Auge) betonen. Helle Farben öffnen dabei das Auge und dunkle verkleinern es.
- Sei sparsam mit Highlighter: den Schimmer unbedingt sparsam und ganz bewusst einsetzen und nicht irgendwie chaotisch im Gesicht verteilen. Schöne Stellen sind: unter der Augenbraue, im Augenwinkel (wenn du eher eng stehende Augen hast, sonst außenrum), am Jochbein und ein wenig am Philtrum (Stelle zwischen Nase und Oberlippe). Wenn du lustig bist, kannst du ihn auch noch unterhalb der Unterlippe (im Grübchen) oder auf der Nasenlängsseite bzw. Nasenspitze auftragen, ich finde aber, das sieht tatsächlich eher lustig aus.
- Wimpern: Bitte, ooohhh bitte, ich flehe dich an, auf diese Porno-Klimper-Wimpern zu verzichten. KEIN MENSCH, außer eine Drag Queen trägt solche Monsterwimpern. Entweder wählst du einen feinen Wimpernkranz, aber noch viel viel besser ist es, wenn du dir Einzelwimpern einsetzt. Das sieht einfach viel natürlicher aus und du hast die Dosierung selbst in der Hand. Das kann recht knifflig sein, wenn man da nicht geübt ist, deswegen hier die Freundin fragen oder doch den Profi ran lassen. Auf jeden Fall Wimperntusche drauf und die MUSS! MUSS! MUSS! wasserfest sein. Ich habe noch keine Braut nicht heulen sehen.
- Kontur: Aber kein Contouring. Vergiss diesen Trend-Käse. Wir lieben ab sofort unser Gesicht, so wie es ist. Auch du, meine Hübsche. Du brauchst dir keine Ecken reinmalen, wo keine sind. Wenn du dich an deinem Stiltyp orientierst, wird alles an dir, bereits integriert sein. Richtiges Contouring braucht richtig viel Zeit. Denn man muss es üben, bis zum Umfallen. Ansonsten sieht es, ich kann es nicht anders benennen: kacke aus. Und auch die Kontur deiner Augenbrauen: bitte übertreibe es hier nicht. Klar kannst du kleine löchrige Stellen oder sehr, sehr feine Augenbrauen ein wenig nachzeichnen. Aber lieber weniger oder gar nichts. Auch nicht zu dolle im Vorfeld färben, wenn du das machst, teste es vorher aus, ob das schönheitlich einen Mehrwert bietet. Ansonsten einfach mit einem Brauen-Gel, die Härchen schön nach oben kämmen und fertig. Was aber auf keinen Fall fehlen darf, ist Rouge! Und das bitte gleich 2x. Hier darfs tatsächlich ein wenig mehr sein, denn auf den Fotos verschwindet dieser sonst.
- Lippen: hier ist das Schlauste was du machen kannst, einen Lip-Tint zu verwenden. Der hält 10x länger und hinterlässt beim Bräutigam und den Gästen keine Knutschflecken. Für mehr Glanz kannst du noch ein wenig Gloss darüber geben.
FRISUR
Das ist der einzige Punkt, wo ich mir tatsächlich die Hilfe eines Profis holen würde. Vielleicht auch, weil mir aufwändige Frisuren so gar nicht liegen. Und hier ist es schon sehr schön, wenn sich die Frisur von einer Alltagsvariante abhebt. Achte in jedem Fall darauf, wenn du eine Hochsteckfrisur wählst, dass sie sehr sorgfältig gearbeitet wird und sie nicht zu altbacken wirkt. Bei offenen Haaren, solltest du bedenken, dass sie sich im Laufe des Tages ein wenig aushängen werden. Wer von Haus aus, sehr glatte Haare hat, sollte sich das mit den Locken auch sehr gut überlegen. So gehst du am besten vor, um die passende Frisur zu finden:




- Mache dir, wie immer Gedanken um dein Stilthema (was du ja bestimmt schon getan hast)
- Sobald du das Brautkleid ausgewählt hast, mach ein Foto davon, wenn du es anhast und bring es dem Frisör mit.
- Buche dir ca. 6 Monate im Vorhinein die Termine bei deinem Hairstylisten, nicht dass du zu spät dran bist.
- Überlege dir, welche Frisuren dir gefallen. Suche dir dazu Fotos raus und entscheide dich, für oder gegen einen Schleier. Denn nicht alle Frisuren sind auch schleiertauglich.
- Vereinbare auf jeden Fall ein Probestyling. Und hier sollten mindestens 2 unterschiedliche Frisuren ausprobiert werden. Mach ein Foto davon und schlafe eine Nacht darüber.
- Erst zum Schluss wählst du dann, passend zum Kleid, den Haarschmuck aus.
SCHMUCK
Der Brautschmuck sorgt dann für den letzten Schliff. Ihn solltest du auch als letztes auswählen. Dann siehst du, was noch fehlt und wie opulent oder dezent er ausfallen soll.
- Ohrringe: Je mehr bereits auf deinem Kopf passiert (Schleier, Diadem, auffällige Frisur), desto kleiner und unauffälliger dürfen die Ohrringe ausfallen. Auch bei offenen Haaren ist die Frage, ob sich zu lange Ohrringe darin verheddern oder verschwinden. Greife deshalb lieber zu einer kleineren oder mittellangen Ausführung. Auch bei halb offenem Haar sorgen mittellange Ohrringe für harmonische Proportionen. Bei einer schlichten Hochsteckfrisur oder kurzen Haaren können dann auch etwas auffälligere und opulentere Ohrringe schön aussehen. Das sind aber nur so allgemeine Pi mal Daumen Ansichten. Am wichtigsten ist bei Schmuck (wie bei allen anderen Punkten) immer deine eigene, ganz individuelle Stil-DNA.
- Ketten: Bei Ketten gilt im Grunde dasselbe, wie bei Ohrringen auch. Stil geht allem vor und wird dann als letzte Ergänzung ausgewählt. Achte bei Schmuck generell darauf, dass es sich um etwas Hochwertiges handelt. Billig-Schmuck, kann man leider auch meist optisch gleich daran erkennen. Vielleicht gibt es ja sogar ein schönes Familienerbstück oder du beginnst mit diesem Tag eine neue Familientradition. Bei Ohrringen ist die Frisur ausschlaggebend, bei Halsketten ist es der Ausschnitt des Kleides. Beim freizügigen Carmenausschnitt bietet sich ein nah am Hals liegendes Kollier an. Bei einem Herzausschnitt wählst du eine Kette mit einem prachtvollen Anhänger. Für den Neckholder-Ausschnitt bietet sich eine längliche Kette an.
- Sonstiger Schmuck: Natürlich kannst du auch an Armbänder und sogar an eine Armbanduhr denken. Letztere sollte zum Hochzeitskleid passen und wie ein Schmuckstück aussehen. Vielleicht ist es aber eher ratsam, an diesem Tag einfach mal die Zeit zu vergessen und die zeitliche Planung den Trauzeugen zu überlassen. Ringe sind hingegen eher schwierig. Denn schließlich soll an diesem Tag der Ehering im Mittelpunkt stehen. Da wäre es doch seltsam, wenn ein Statement-Ring, dem vielleicht zierlichen Schmuckstück die ganze Show stiehlt. Also an diesem Tag auf andere Ringe verzichten.
HAARSCHMUCK
Beim Haarschmuck stehen der Braut wieder mehrere Möglichkeiten zur Auswahl.
- Blumenkranz: Hinreißende Blumenkränze, gefertigt aus frischen Blumen, werden bevorzugt für Romantische, Vintage-, Retro-, Boho- oder Prinzessinnen Hochzeiten. Für ein stimmiges Gesamtbild wählt man die Blume des Kranzes passend zu dem Blumenstrauß und den Akzentfarben des Kleides aus. Ideal ist der Schmuck für offene und halboffene Frisuren. In der Größe kannst du frei wählen, allerdings sollte er nicht zu überladen wirken.
- Diadem: Für den ultimativen Prinzessinnen-Look, braucht es ein Diadem. Glamouröser wird es, wenn noch ein Schleier dazukommt. Ideal zu Hochsteckfrisuren aber auch gerne für halboffenen Frisuren ausgewählt. Diademe gibt es in unterschiedlichen schlichteren, protzigeren, kleineren und größeren Varianten.
- Haarnadeln und Curlies: kleine Juwelen kannst du dir ganz einfach mit kleinen Haarnadeln ins Haar stecken. Diese gibt es in Form von kleinen Perlen, Blumen-Diamanten und Strass und das in jeder erdenklichen Farbe und Form. Auch als Haarkamm sind einige Variationen möglich.
- Hochzeitshut und Fascinator: für die extravagantere Braut darf es auch ein Hut oder alternativ ein Fascinator sein. Beides ist eine Art Mini-Hut-Variante in besonders glamouröser Ausführung.
- Haarband: Auch Haarbänder gibt es mit schönen Perl-, Strass-, Glitzerstein-, Spitzenverzierungen. Von schlicht bis extravagant ist wieder alles mit dabei. Als Alternative gibt es auch Haarreifen extra für Bräute.
BRAUTSCHLEIER
ist ein beliebter Klassiker. Doch wer hätte gedacht, wie viele unterschiedlichen Tragevarianten dieser bietet. Kurze Schleier eignen sich zu Hochsteckfrisuren. Lange Schleier sowohl bei Hochsteckfrisuren, wie auch bei offenen Haaren. Als Faustregel gilt: je auffälliger das Brautkleid, desto schlichter der Schleier und umgekehrt. Der Saum kann mit Perlen, Spitze, Strass oder Satin verziert sein. Schleier gibt es nicht nur in den unterschiedlichsten Längen, die ich dir nachfolgend gleich vorstelle, sondern auch in verschiedenen Breiten.
- Schmale Schleier: eignen sich für zierliche Silhouetten und detailverliebte Ärmel oder Träger.
- Mittelbreite Schleier: bedecken Arme und Schultern und eignen sich deshalb für Kleider mit schlichten Ärmeln und Trägern.
- Breite Schleier: die große Stoffmasse zaubert das größte Volumen auf den Kopf und sieht besonders schön bei trägerlosen Kleidern aus.

Kurze Schleier
- Der Vogelkäfig: Was sich nach Fauna anhört, ist der kürzeste Schleier. Er reicht von unter die Augen bis zum Kinn. Gerne getragen in Kombination mit dem Fascinator. Wenn du dich jetzt fragst, was das ist? Das ist dieser Minihut, den die Royals tragen. Das Duo passt zu Vintage-Hochzeiten und kurzen Kleidern.
- Juliet Cap: Eine weitere historische Variante ist das Juliet Cap. Dieser Schleier wurde tatsächlich nach Shakespeares Julia benannt, welche diese Schleierart getragen hatte. Eine Art Kappe aus einer oder zwei Lagen Stoff, in Mesh oder gehäkelt, wird über den Kopf gezogen und oberhalb der Ohren fixiert. Von den Ohren abwärts fällt der Stoff dann sanft in kurzer oder langer Variante, an der Braut entlang herab.
- Der Pouf oder Blusher: Lässt vom Namen her schon erahnen, dass es sich um einen voluminösen Schleier handelt. Gerne mit Hochsteckfrisur kombiniert wird er mit einem Kamm befestigt und dann gerafft und aufgebauscht. Während der Pouf durch mehrere Schichten aus Tüll den Schleier vom Kopf abstehen lässt, hat der Blusher nur eine Lage. Den Blusher kennt man auch als den „klassischen Kuss-Schleier“, der während der Zeremonie vor dem Gesicht getragen und dann vom Bräutigam gelüftet wird. Häufig hat er einen zweiten längeren Teil, der nach hinten fallend getragen wird.
- Der Fontäne Schleier (Flyaway): Auch eine voluminöse Art seinen Schleier zu tragen. Am Hinterkopf in mehreren Schichten gerafft, fällt er namensgleich wie eine Fontäne nach unten bis zu den Schultern oder Ellbogen. Diese moderne Schleierart wird direkt auf der Kopfmitte getragen. Quasi ein Blusher nur hintenrum getragen. Eine weniger auffällige Variante ist der Flyaway Schleier. Auch in mehreren Lagen endet er auf Schulterhöhe, fällt dabei aber weicher.
- Der Mantilla oder schulterlange Schleier: Mit Spitzenkante oder komplett aus feiner Spitze gefertigt, kann der spanische runde Schleier verschiedene Längen haben. Typisch ist die schulterlange oder bodenlange Version. Der weich fallende Stoff hat einen sehr eleganten Touch.
Lange Schleier
- Fingerspitzenschleier oder Hüftschleier: Dieser wird am Hinterkopf angebracht und braucht eine (halb) Hochsteckfrisur. Die Länge, wie der Name schon verrät, endet auf Fingerspitzenhöhe der Braut
- Ballett- oder Knie-Schleier oder Walzer-Schleier: Den Namen hat er deshalb bekommen, da er zwar lang ist, man sich mit ihm aber immer noch gut bewegen und vor allem tanzen kann.
- Kirchen- oder Kapellen – oder bodenlanger Schleier: Für den bodenlange Brautschleier, braucht man eine stabile Hochsteckfrisur, für die Befestigung. Besonders schön bei langen, eleganten Brautkleidern. Oft kombiniert man diesen mit einem Blusher. Diese Schleier-Variante ersetzt die Schleppe am Kleid.
- Kathedralenschleier: Hier haben die Royals wieder die Finger im Spiel. Mit diesem königlich traditionellen Schleier, kannst auch du dich wie eine Prinzessin fühlen. Ab einer Länge von 2,5 Metern spricht man vom Kathedralenschleier. Prinzessin Diana hatte ihren in einer Länge von 8 Metern. Den besten Halt hat der Schleier mit einem Diadem, ist aber in seiner Befestigungsweise flexibel. Aufgrund der Länge wird er aus praktikablen Gründen nach der Trauung entfernt.
ACCESSOIRE
Handschuhe/ Bolero/ Weste/ Schal/ Stola
Handtasche
Frau hat ja immer irgendwas, was sie verstauen muss. Da muss wohl ein kleines Handtäschchen her, denn für mehr Platz haben die Brauttaschen nichts übrig. Hier hast du die Wahl zwischen quadratischen/ rechteckigen/ runden oder ovalen Henkeltaschen, einem Brautbeutel oder einer Clutch. Aber auch unsichtbare Taschen, die ins (voluminöse) Brautkleid eingenäht sind, wären da eine gute Alternative. In jedem Fall ist die Tasche nur eine Ergänzung. Für den schlichten Look, sollte auch hier gespart werden, wer noch einen Hingucker braucht, kann sich den auch mit einer Tasche ins Outfit holen.
Gürtel
Ein unterschätztes Brautaccessoire. Aber ein Gürtel eignet sich hervorragend die schöne Taille zu betonen oder einem schlichten Brautkleid, das gewisse Etwas zu verleihen. An dieser Stelle könntest du auch einen schönen Farbakzent wählen, der sich ggf. in den Schuhen wiederholt. Um ein einheitlichen Bild zu erzeugen, achte auf die Details deines Brautkleides und setze Spitze, Perlen, Strass, usw. in deinem Gürtel fort.
DESSOUS
Nicht nur die äußere Schicht ist bei dem perfekten Braut-Outfit von Bedeutung. In der darunterliegenden Schicht geht es schön weiter. Wenn man glaubt, das Brautkleid selbst war schon eine Herausforderung, dann warte diesen Teil ab, denn: die Unterwäsche soll man nicht sehen, sie soll den Schnitt des Kleides entsprechen, soll schön aussehen, der Figur schmeicheln und bequem sein. Herr, lass Dessous regnen! Ohne dem passenden Gebet, wird das hier nichts. Und da man nicht alles haben kann, fällt die passende Unterwäsche eben dem Kleid und nicht der Schönheit zum Opfer. Shapewear und Miederhöschen sind zwar nicht sexy, helfen aber dabei die Kontur straff zu halten. Für die heiße Hochzeitsnacht heißt das: eine zweite Garnitur einpacken. Hier ist dann alles erlaubt was dir und natürlich dem Liebsten gefällt.
SCHUHE
Und hier würde ich dir raten, richtig viel Geld zu investieren. Eine kleine Blase, hat drastische Auswirkungen. Aber einfach nur viel Geld für einen Schuh ausgeben, damit ist es natürlich auch nicht getan. Es sollte schon der richtige sein. Hier der Mini-Guide zum perfekten Brautschuh:

Fokus Schuhe
Welche Rolle spielt der Brautschuh bei dem gesamten Outfit? Verschwindet er den ganzen Tag unter dem Kleid oder ist er sogar ein Hauptdarsteller? Auch die Jahreszeit ist hier nicht unwichtig. Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – je nach Wetter, brauchst du andere Schuhe. Die Hochzeitsschuhe solltest du mit dem Brautkleid zusammen kaufen. Denn an ihnen wird dann die Länge des Kleides abgesteckt. Außerdem kannst du die Schuhe so noch vor dem großen Tag einlaufen.
Schuhfarbe
Eines garantiere ich. Kaufst du dir einen weißen Schuh, wirst du ihn anschließend wahrscheinlich nie bis selten noch anziehen. Wenn es denn ein weißer Schuh sein muss, dann MUSS er in demselben Weiß-Ton wie das Brautkleid sein. Wer gar nichts Passendes findet, notfalls eine Ticken dunkler als die Farbe des Kleides auswählen.
Weil wir ja in modernen Zeiten leben, darf der Schuh auch richtig Farbe bekennen. Sogar mit einem modischen Statement a lá Manolo Blahnik, Jimmy Choo oder Christian Louboutin kann man sich überlegen, sein Erspartes anzulegen. Ein farblicher Akzent ist dann besonders schön, wenn er sich irgendwo im Outfit (Tasche, Gürtel, Haaraccessoire) wiederholt.
Schuhabsatz
Keine Experimente! 12cm High-Heels sehen zwar schön aus, wenn man sie nur in der Hand hält. Wer nie hohe Schuhe trägt sollte am Hochzeitstag nicht damit anfangen. Eine Höhe von bis zu 4 cm ist dann schaffbar. Außerdem je breiter der Absatz, desto einfacher für dich darin zu laufen. Nicht unwesentlich sind auch die Locations: Tanzparkett, Pflastersteine, Kiesboden oder Wiese sind in Heels eine wahre Herausforderung. Wer nicht auf Höhe verzichten mag, sollte sich vorsichtshalber „Heel Protectors“ besorgen. Die geben den Absätzen der Schuhe mehr Profil. Für alle die nicht auf ihre heißgeliebten Sneakers verzichten wollen, kein Problem. Mittlerweile gar nicht mehr neu Sneakers oder Flip-Flops im Hochzeitslook. Für noch mehr Komfort: schau dich mal durch sämtliche Geleinlagen und Schuhhelferlein, die dir das Schuhleben wesentlich erleichtern. Und jetzt nur der Ultimative Tipp: Kauf dir Tanzschuhe. Die meisten Brautschuhe sind zwar speziell gepolstert, aber ein Tanzschuh passt sich quasi deinem Fuß an und ist auf Bewegung ausgelegt. Und hier wirst du auch farbtechnisch garantiert fündig werden. Und noch ein Tipp: falls du an Ersatzschuhe denkst, beachte, dass die Kleiderlänge an den Schuhen angepasst ist. Also von High-Heels auf flache Schuhe umsteigen geht gar nicht so leicht. Dann lieber Schuhe mit Keilabsatz wählen.

Kirchliche Trauung vs. Standesamt
Zum Schluss noch ein Wort zu Kirche und/ oder Standesamt. Alles was du bisher über das modische Leben einer Braut erfahren hast, gilt für beide Anlässe dasselbe. Erlaubt ist, was gefällt und es gibt keine Vorschriften, wann was zu tragen sei. Solltest du dir deinen prachtvollen Auftritt für die kirchliche Trauung aufsparen wollen, empfiehlt es sich ein schönes Cocktailkleid, Etuikleid oder Abendkleid auf der standesamtlichen Trauung anzuziehen. An diesem besonderen Tag, sollte es dennoch ein außergewöhnliches Outfit sein, welches du im Alltag nicht tragen würdest oder es zumindest nach einem denkwürdigen Anlass aussieht. Natürlich sollte es sich auch von den Outfits der Hochzeitsgäste abheben, denn die Braut sollte an ihrem Ehrentag schon im Mittelpunkt stehen. Bedenke, dass du auch finanziell, zeitlich und gedanklich doppeltes Budget rechnen musst. Also behalte den Überblick und du kannst dir ja vielleicht einiges sparen, wenn du es in beiden Fällen verwenden kannst.
Wie du siehst die perfekte Hochzeit ist gleichzeitig auch richtig anstrengend. Dabei kommt es auf jedes Detail an. Deshalb nimm dir entsprechend viel Zeit, besorg dir Helferlein und wenn du das ganze Hochzeitspaket willst, wäre ein Hochzeitsplaner vielleicht auch eine ganz gute Idee. Denn nach all den vielen Worten, war hier noch nicht mal die Rede vom Brautstrauß, den Eheringen, der Feier danach, die Essensplanung, die Musik-Auswahl, das Unterhaltungsprogramm und Dekoration. Für den Fall der Fälle: meinen Plan kennst du ja, Südseeinsel und so.
Und am Ende gilt sowieso nur, dass dein Liebster und du JA zueinander sagt und nur die Liebe zählt.
Deine Julia
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